Die Breisgaumetropole Freiburg gilt als eine der attraktivsten Städte im Süden Deutschlands. Ob Besucher, Zugezogene oder Alteingesessene - viele Menschen erliegen dem Charme der wärmsten und südlichsten Großstadt des Landes. Wer sich im Sommer draußen in einem der zahlreichen Cafés niederlässt und die Augen halb geschlossen hält, der wähnt sich mit etwas Fantasie vielleicht in Italien, nach zwei Gläsern Bier und noch mehr Fantasie durchaus auch in Australien: immerhin wurde im August 2003 hier die 40-Grad-Marke überschritten. Für ein wenig Abkühlung sorgen bei extremen Temperaturen die mit klarem Wasser aus der Dreisam gespeisten Bächle, die seit dem Mittelalter die Freiburger Altstadt durchziehen.
Das milde Klima und die hohe Sonnenstundenzahl (durchschnittlich 1740 im Jahr) trugen maßgeblich dazu bei, dass sich in Freiburg zahlreiche Unternehmen aus der Solartechnik-Branche angesiedelt haben. Die Region ist inzwischen weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt für ihre Innovationskraft in diesem Wirtschaftszweig und gilt als Paradebeispiel für nachhaltige Stadtentwicklung.
Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass die Freiburger im Jahr 2002 als erste Großstadtbevölkerung einen Grünen zum Bürgermeister wählten.
Zum entspannten Flair der 226.000-Einwohner-Stadt tragen ganz erheblich auch die vielen Studierenden bei: Gut 33.000 sind es derzeit, wenn man neben der Universität alle weiteren Hochschulen dazurechnet (das sind immerhin 15 Prozent der Gesamtbevölkerung). Tendenz: steigend, obwohl bezahlbarer Wohnraum für junge Menschen mit kleinem Geldbeutel in Freiburg äußerst knapp bemessen ist.
Die wichtigsten Arbeitgeber sind die Universität und das Uniklinikum, gefolgt von diversen Landesbehörden. Eine nicht unbedeutende Rolle spielt der Weinbau, denn die Stadt grenzt an gleich drei Weinbauregionen: das Markgräflerland, der Kaiserstuhl und der Tuniberg.
Auch das Staatliche Weinbauinstitut und der Badische Weinbauverband haben ihren Sitz in Freiburg.
Bei all diesen Vorzügen verwundert es nicht, dass der Fremdenverkehr boomt: 2015 lagen die Übernachtungszahlen bei gut 1,4 Millionen. Vor allem unter ausländischen Touristen wird die Stadt immer beliebter, die meisten Besucher kommen aus der Schweiz, Frankreich und den USA.
Text: Jan Schwab